In der Gemeinde Fraunberg im oberbayerischen Landkreis Erding, wurde eine Entwurfsplanung für einen Pikopark ('Piko' von it. 'piccolo' - klein) auf einer überwiegend vollversiegelte Parkplatzfläche in der Dorfmitte der Ortschaft Fraunberg erarbeitet. Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms KfW 444 (Natürlicher Klimaschutz in Kommunen) Kategorie C.1 „Schaffung von Naturoasen – kleine, lokalklimatisch wirksame Parkanlagen (Pikoparks) schaffen und qualifizieren“ ermöglicht. Dieses hat die Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen, die Schaffung von Grünflächen und die Erhöhung der Artenvielfalt zum Ziel.
Im Zuge der Entwurfsplanung wurde eine umfassende Entsiegelung der Fläche geplant und die neu gewonnenen Flächen mit verschiedenen Laubgehölzen und Stauden beplant. Für die Gemeinde Fraunberg war außerdem der Umgang mit der Ressource Wasser sowohl als ästhetisches Element, als auch im Bezug auf ein nachhaltiges Niederschlagswassermanagement von Bedeutung. Durch den gesteigerten Anteil der Vegetationsflächen und die Integration von Mulden wurde die Möglichkeit geschaffen, das Niederschlagswasser auf der Fläche zu halten und zu versickern. Ein Brunnen im Nordwesten der Fläche und Sitzstufen im Süden und Westen des Platzes laden zum Verweilen ein. Jung und Alt können an verschiedenen Balancierelementen ihr sportliches Können testen. Für die Gemeinde sollte die Fläche weiterhin für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Auch die Möglichkeit des Kurzzeitparkens auf Rasenwaben wurde der vorherigen Nutzung des Gebietes gerecht. Durch die Bushaltestelle im östlichen Bereich des Platzes wurde die Anbindung an das ÖPNV-Netz gesichert und ein sicherer Wartebereich für Schulkinder und Wartende geschaffen. Ein insektenfreundliches Beleuchtungskonzept fördert zudem ein umweltverträgliches Sicherheitsgefühl bei Dunkelheit. Das Mobiliar wurde neben Ladesäulen für E-Bikes und Fahrradanlehnbügeln weiterhin mit einem Trinkbrunnen ergänzt.
Im Entwurfsprozess wurden mehrere Abstimmungstermine der Lenkungsgruppe angesetzt, um frühzeitig die vielfältigen Anforderungen an den Pikopark herauszustellen und einzubeziehen. Des Weiteren wurde unter Einbezug interessierter Bürgerinnen und Bürger eine Bürgerwerkstatt vor Ort moderiert, bei welcher Wünsche, Ideen und auch Sorgen geteilt und im Anschluss bei der Entwurfsplanung berücksichtigt wurden.