Im Ortsteil Gehlberg (Stadt Suhl) wurde 2025 ein innovatives Projekt zur digitalen Erfassung und Steuerung innerörtlicher Flächenpotenziale umgesetzt. Ziel war es, ein praxisnahes und zukunftsorientiertes Instrument zu schaffen, das die kommunale Entwicklung unterstützt und die Aktivierung ungenutzter Flächen erleichtert.
Mit der Einführung der browserbasierten Raumkarte wurde in Gehlberg ein digitales Flächenmanagementsystem aufgebaut, das Leerstände, Baulücken und weitere Potenziale im Innenbereich systematisch erfasst und visuell im Ortsplan darstellt. Über eine intuitive Weboberfläche können u.a. Informationen zu Nutzung, Zustand, Eigentümerabsichten, Erschließung oder baurechtlichen Rahmenbedingungen abgerufen und fortgeschrieben werden. Die Raumkarte dient damit als zentrales Arbeits- und Entscheidungswerkzeug für Verwaltung, Politik und perspektivisch auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Eine wichtige Grundlage für die Erstbefüllung des Systems bildete eine Begehung vor Ort und eine anschließende Eigentümerbefragung, die im Frühjahr 2025 durchgeführt wurde. Durch die direkte Ansprache von Eigentümerinnen und Eigentümern konnten wertvolle Informationen zu Leerständen, Baulücken, Verkaufsbereitschaften und Nutzungsperspektiven gewonnen werden – Daten, die in amtlichen Verzeichnissen häufig fehlen.
Diese Ergebnisse wurden in die digitale Karte integriert und bilden nun die Basis für künftige Strategien der Innenentwicklung.
Die digitale Raumkarte schafft Transparenz über die im Ort vorhandenen Flächenreserven und ermöglicht eine gezielte Priorisierung von Entwicklungsmaßnahmen. Sie unterstützt die Stadtverwaltung bei Förderanträgen, Beratungen oder Bauvoranfragen und erleichtert die strategische Steuerung der Ortsentwicklung.
Mit dem Aufbau der Raumkarte wurde in Gehlberg ein Pilotprojekt für die Stadt Suhl umgesetzt, das sich künftig auf weitere Ortsteile sowie die Stadt selbst übertragen lässt. Das Vorhaben zeigt, wie digitale Werkzeuge helfen können, mit begrenzten Flächen verantwortungsvoll umzugehen, Leerstände als Ressource zu begreifen und die Innenentwicklung als Leitprinzip nachhaltiger Dorfentwicklung zu verankern.